
Weinvorhersage vom 15. Juli 2025
Bereits jetzt Kultstatus
Die Gemeinde Viviers im nördlichen Burgund, etwa eine Stunde Fahrzeit von Beaune entfernt gelegen, beherbergt keine 100 Einwohner, einer dieser Einwohner jedoch ist JEREMY ARNAUD, und er ist jemand, der im Burgund, respektive Chablis, binnen weniger Jahre für Furore gesorgt hat.
Denn JEREMY ARNAUD muss man bereits jetzt als neuen Star am Chablis-Himmel bezeichnen. Sein Werdegang ist so einzigartig, wie das Potenzial seiner Lagen und Weine. Die Familie besitzt 15 Hektar Weinberge, darunter einige unbekannte Premier Crus Lagen, der Vater jedoch war traditionell und langjährig Lieferant der lokalen Kooperative, wie es bei so vielen der Fall war. Jeremy wollte dies seit Jahren ändern, mit dem Jahrgang 2024 schließlich schaffte er den kompletten Ausstieg. Dann ging es Schlag auf Schlag, 2017 vinifizierte er seinen ersten Jahrgang aus einer familieneigenen 0,55 Hektar Parzelle, umgehend klopften die ersten Interessenten an die Türe des unscheinbaren Hauses. Der Verzicht auf Herbizide, Lese per Hand, Vergärung mit natürlichen Hefen, sind für ihn eine Selbstverständlichkeit, wie lange Hefestandzeiten, der Ausbau in Stahl, Holz und Beton und der minimale Einsatz von Schwefel. Jeremy füllt seine Weine zudem ungefiltert ab. Das Ergebnis sind beeindruckende Chablis, feine, dichte Chardonnays mit ungemein Nerv, Energie und Komplexität. Und wie DR. WILLIAM KELLEY von PARKERS WINE ADVOCATE schreibt: „…it is increasingly clear that he umbers among the most exciting entrants onto the Chablis scene in recent years… I'm going to be following his career with interest, and encourage readers to do the same…“
Die Familienparzelle LES VEUILLOTS umfasst 1,7 Hektar und hat mit bis zu beeindruckenden 12.000 Pflanzen pro Hektar die höchste Pflanzdichte der gesamten Region. Die Reben stehen auf gen Süden geneigten, steinigen Mergel-Kalkstein Böden. Durchschnittlich ergeben sich hieraus 10.000 Flaschen pro Jahr, in der Spitze 16.000 Flaschen. Normalerweise vinifiziert Jeremy einen Wein pro Parzelle, klassische Lagenweine, alle per Hand gelesen. Jetzt kommt aber die Sensation: In der Parzelle LES VEUILLOTS vinifiziert er aus dem gleichen Ausgangsmaterial drei verschiedene Weine, die sich durch unterschiedlichen Ausbau differenzieren. Nach dem Absetzen wurden die Weine vinifiziert und in drei verschiedenen Behältern gereift. Ziel des unterschiedlichen Ausbaus ist es, den Einfluss des Behältnisses während der Weinbereitung zu zeigen, den Weinen unterschiedliche Stilistiken zu verleihen. Und wir können Ihnen eines sagen, das Resultat ist beeindruckend, frische, saftige Chablis Stilistik, mit Zug und unglaublichem Charme, trotzdem in den drei verschiedenen Cuvees so unterschiedlich interpretiert, einfach Klasse!
INOX: Die Cuvee INOX erfährt die Reifung in Edelstahltanks. Idee ist, den Weinen maximale Frische und Knackigkeit zu verleihen, die natürlichen Aromen maximal zum Ausdruck zu bringen. Zur Vermeidung von Reduktionsnoten, die sich im Edelstahl durch den inerten Ausbau zeigen können, zieht Jeremy diese Cuvee sehr früh von der Hefe ab. Inox ist ein sehr frischer und ungemein präzise, linear gezeichneter Chardonnay.
OVOIDE: Die Cuvee OVOIDE reift in eiförmigen Betontanks, die in Handarbeit gefertigt werden und lediglich aus Wasser, Tonzement, Sand von der Loire und Kies aus dem Burgund bestehen. Ihre eiförmige Form sowie ihre unterschiedlichen Kapazitäten von 9,5 hL und 19 hL werden nach den Regeln des Goldenen Schnitts berechnet und begünstigen so die Entstehung von Brownschen Bewegungen. Diese Bewegungen ermöglichen eine natürliche und kontinuierliche Durchmischung der Hefe ohne menschliches Zutun. Beton ermöglicht eine längere Reifezeit auf der Hefe. Dadurch zeigen sich die daraus resultierenden Weine aromatischer und viskoser, bieten zudem Frische sowie ausgeprägte Mineralität.
BOIS: Die Reifung der Cuvee BOIS erfolgt in Fässern des traditionell burgundischen Formates von 228 Litern. Analog Beton ist auch Holz porös, so dass die Hefen weniger reduziert als im Edelstahltank ausbauen. Somit kann Jeremy eine lange Reifezeit auf der Hefe praktizieren. Die daraus resultierenden Weine sind daher komplexer und reichhaltiger, zeigen dezente, feine Holznoten. Im Jahrgang 2022 wurde die Hälfte des Volumens in 50% neuem Holz ausgebaut, die restlichen 50% in älterem Holz. Langfristig will Jeremy auf 15% neuen Holzanteil gehen.
Wir freuen uns, Ihnen diese drei herausragenden Weißweine grandioser Machart als Kollektion mit je einer Flasche für 85 Euro und zusätzlich, zu einem sagenhaften Vorteilspreis, mit je zwei Flaschen für 160 Euro anbieten zu können. Wir hatten soeben alle drei Cuvées geöffnet und nebeneinander verkostet, was für ein beeindruckender Vergleich, umso mehr, vergegenwärtigt man sich, dass lediglich der Ausbau diese drei Weine unterscheidet. Eine Verkostung, respektive Erfahrung, die Sie unbedingt nachvollziehen sollten. Überlegen Sie aber bitte nicht zu lange. Im vergangenen Jahr waren wir binnen weniger Stunden ausverkauft.